Agile Unternehmensführung und Objective Key Results sind auf dem Vormarsch. Aber wie misst man eigentlich Kennzahlen in einem agilen Umfeld und welches Spannungsfeld gibt es zu klassischen Kennzahlen und KPIs? Hierzu unterhalte ich mich mit Andreas Kramp, Leiter Competence Center Agility bei einem großen Beratungshaus, Lehrbeauftragter für das Thema Innovationsmanagement an der Leuphania Universität Lünneburg und Kreativitäts- und Problemlösungsmethoden an der FH Wedel.
Inhalt
Wie Unternehmen mit Agilität und OKRs den Wandel meistern
In dieser inspirierenden Podcast-Folge der DAWICON CFO Insights lädt Daniel Winkler den Experten Andreas Kramp ein, um über die Herausforderungen und Chancen agiler Organisationen zu sprechen. Andreas ist Leiter des Competence Centers Agility bei der adesso und hat jahrzehntelange Erfahrung in der Umsetzung agiler Methoden in Unternehmen unterschiedlicher Größen und Branchen. Der Fokus des Gesprächs liegt auf der Integration von OKRs (Objectives and Key Results) und klassischen KPIs sowie den damit verbundenen Erfolgsfaktoren und Stolpersteinen.
Die Bedeutung von Agilität im Unternehmenskontext
Andreas beschreibt, wie Agilität Unternehmen dabei unterstützt, schneller und flexibler auf Veränderungen zu reagieren. Er betont, dass Agilität mehr bedeutet als schnelle Ergebnisse – sie basiert auf enger Zusammenarbeit, ständiger Feedback-Kultur und einem klaren Zielbild (Vision). Diese Eigenschaften sind entscheidend, um Projekte erfolgreich zu realisieren und nachhaltigen Mehrwert zu schaffen.
OKRs: Ein Instrument für Transparenz und Dynamik
Ein zentrales Thema ist die Einführung und der Nutzen von OKRs. Diese Methode kombiniert strategisches Zielmanagement mit klar definierten Ergebnissen. Sie ermöglicht Teams, in kurzen Zyklen zu arbeiten und Fortschritte regelmäßig zu überprüfen. Andreas betont, dass OKRs nur dann erfolgreich sind, wenn sie auf einer klaren Unternehmensvision aufbauen und nicht als reine Kontrollinstrumente missverstanden werden.
Klassische KPIs und agile Kennzahlen: Kein Widerspruch
Viele Unternehmen haben Angst, dass der Übergang zu agilen Methoden bestehende KPIs obsolet macht. Andreas klärt auf: Es ist nicht nötig, klassische Kennzahlen wie Umsatz oder EBIT abzuschaffen. Stattdessen können sie parallel zu agilen Kennzahlen wie Teamvelocity oder Business Value gemessen werden. Diese hybride Herangehensweise schafft eine Verbindung zwischen langfristigen Zielen und kurzfristigen Anpassungen.
Praxisbeispiele und Tipps
Anhand konkreter Beispiele zeigt Andreas, wie agile Methoden wie OKRs sinnvoll implementiert werden können. Besonders betont wird die Bedeutung von Transparenz und Kommunikation im gesamten Unternehmen. Unternehmen, die OKRs einführen möchten, sollten sich der Herausforderung stellen, alle Beteiligten zu schulen und regelmäßig Feedback-Schleifen einzubauen.
Fazit
Die Diskussion zeigt, dass der Erfolg agiler Organisationen maßgeblich von der Unternehmenskultur abhängt. Andreas rät, den Change-Prozess mit einem klaren Ziel und motivierten Führungskräften zu starten. Nur so kann die Einführung agiler Methoden wie OKRs nachhaltig gelingen.
Diese Folge ist ein Muss für Geschäftsführer und Manager, die die Transformation ihres Unternehmens aktiv gestalten wollen.
Key Takeaways der Folge
- Agilität erfordert klare Visionen und Feedback-Kultur, um langfristigen Erfolg zu sichern.
- OKRs sind ein effektives Instrument, um Transparenz und dynamisches Arbeiten in Unternehmen zu fördern.
- Klassische KPIs und agile Kennzahlen können parallel existieren, ohne sich gegenseitig auszuschließen.
- Eine erfolgreiche OKR-Implementierung erfordert Schulungen, Transparenz und eine konsequente Ausrichtung an der Unternehmensvision.
- Agile Methoden sind keine Modeerscheinung, sondern ein Weg, um sich in einer volatilen Geschäftswelt erfolgreich zu behaupten.