Mitarbeiterbeteiligungsmodell

Mitarbeiterbeteiligung: Diese zwei Fragen muss sich jeder Unternehmer zuvor stellen! – Teil 2: „Die Analyse“

Inhaltsverzeichnis

1. Die Analyse – Das Ziel bestimmt den Weg zur „richtigen“ Mitarbeiterbeteiligung

In Teil 1 habe ich beschrieben, dass die Mitarbeiterbeteiligung zu einer Unternehmenswertsteigerung führen kann, wenn sie richtig ausgestaltet ist. Aber wie gehe ich als Unternehmer vor, wenn ich diesen Weg beschreiten möchte? Was ist das richtige Modell für mich und für mein Unternehmen? Mit dieser Frage und zwei weiteren zentralen Fragen beschäftigt sich Teil 2 der Serie „Erfolgreich durch Mitarbeiterbeteiligung?“ Jede Form der Mitarbeiterbeteiligung startet mit einer Selbstanalyse.

Bevor ich mir also die Frage stelle, „WIE“ ich die Mitarbeiter am Unternehmen beteiligen will, muss ich mir immer zuerst zwei zentrale Frage stellen. Das WAS und das WIEVIEL.

2. "WAS" möchte ich mit der Mitarbeiterbeteiligung erreichen?

Die vielleicht zentralste Frage ist: Was sind meine Gründe und Ideen, wieso ich meine Mitarbeiter am Erfolg des Unternehmens beteiligen möchte Während ein Start-Up auf den möglichst erfolgreichen „EXIT“ hinsteuert, möchte ein alteingesessenes Unternehmen vielleicht eine Unternehmensnachfolge sicherstellen, an der die Mitarbeiter partizipieren sollen.

Antworten auf die die Motivation anderer Unternehmer, auf die Frage nach dem Ziel der Mitarbeiterbeteiligungen, waren insbesondere die Folgenden:

„Wir wollen …

…unsere Mitarbeiter langfristig an unser Unternehmen binden“

…ein attraktiver Arbeitgeber sein und Fachkräfte und Talente gewinnen“

…in der Angansphase fixe Gehaltskosten sparen, dafür aber im Erfolgsfall lukrativ vergüten.“

…die Mitarbeiter bei der Unternehmensfinanzierung (ganz oder zum Teil) einbinden (Innenfinanzierung)“

…die Mitarbeiter zu Teilhabern machen und damit mehr Unternehmertum im Unternehmen fördern“

Was sind also Ihre Gründe für die Beteiligung der Mitarbeiter am Unternehmen?

Machen Sie sich eine Liste und priorisieren Sie sich die wichtigsten Ziele, die Sie erreichen möchten.

Grundsätzlich bietet es sich grob an, die Ziele in langfristige und kurz- bis mittelfristige Ziele aufzuteilen.

Hier einmal exemplarisch:

Mitarbeiterbeteiligung: Zeithorizont_Mitarbeiterbeteiligung

Haben Sie Ihre Gründe und Ziele definiert, so geht es an die zweite Frage:

3. "WIEVIEL" bin ich bereit für die Mitarbeiterbeteiligung in Kauf zu nehmen bzw. auf "WIEVIEL" zu verzichten?

Während die Motivation für viele Firmenlenker meist schnell zu beantworten ist, wird es bei dieser Frage schon kniffliger. Hier geht es oftmals um die Abgabe von Kontrolle und dem fairen Gegenwert für den Unternehmensanteil. Genau diese persönlichen Punkte entscheiden oftmals über den besten Weg und die Art und Weise, wie man Mitarbeiter am Unternehmen beteiligen sollte. Gehe Sie einmal in sich und versuchen Sie für sich die folgenden Fragen zu beantworten:

Wieviel Kontrolle möchte ich abgeben?

Bin ich als Gesellschafter-Geschäftsführer bereit Kontrolle aus den Händen zu geben und bestimmte Entscheidungen nicht mehr alleinig oder im kleinen Gesellschafterkreis zu beschließen? Das was Ihr Gefühl Ihnen sagt, wird ein wesentlicher Teil des richtigen Lösungswegs sein. Bei einer indirekten Beteiligung wird man z.B. regelmäßig weniger Kontrolle abgeben als bei einer direkten Beteiligung. Gleiches gilt für ein virtuelles Modell versus einer echten Unternehmensbeteiligung.

Möchte ich die Mitarbeiter auch am Vermögen oder "nur" am Erfolg des Unternehmens beteiligen?

Wenn der Mitarbeiter auch am Vermögen, bzw. Vermögenssteigerung beteiligt werden soll, so profitiert er ggf. an bestehenden stillen Reserven (die sich in Grundstücken, Patenten oder Marken in der Vergangenheit gebildet haben) und die eigentlich den bestehenden Gesellschafter zustehen. Eine typische stille Gesellschaft ist dagegen z.B. nur am Erfolg beteiligt, nicht jedoch am Vermögen.

Welchen Gegenwert möchte ich bei der Abgabe von Anteilen an meinen Mitarbeitern erzielen?

Während für eine börsennotierte AG ein Marktwert vorliegt, muss ein solcher für eine GmbH durch eine Unternehmensbewertung erst ermittelt oder vom Eigentümer vorgeben werden. Selbst wenn ich einen Preis ermittelt habe stellt sich die Frage, ist der Mitarbeiter bereit diesen zu zahlen? Bestimmt habe ich als Unternehmenseigentümer auch eine bestimmte Vorstellung vom Wert meines Unternehmens oder dessen was als „Altersvorsorge“ zur Verfügung stehen soll. Auch diese Frage ist nicht ganz unerheblich. Siehe hierzu auch den Artikel: „Unternehmenswert: 7 essentielle Fragen, die Sie sich vor dem Unternehmensverkauf unbedingt stellen sollten“

4. Fazit

Sie sehen, je nach Motivation, persönlicher Zielsetzung und Bereitschaft zur Abgabe von Kontrolle und Vermögen kommen einige Modelle besser in Frage als andere. Es ist als Unternehmer daher wichtig sich zu Beginn ein klares Bild zu erarbeiten.  Nicht vergessen sollte man hierbei, dass sich die Motivation und die Zielsetzung über die Lebenszeit eines Unternehmens  verändern kann und somit ggf. auch das optimale Mitarbeiterbeteiligungsmodell. Ggf. stehen sogar verschiedene Beteiligungsmodelle nebeneinander.

Der dritte Teil beschäftigt sich daher mit dem „WIE“ und den verschiedenen konkreten Modellen, die es in Deutschland derzeit gibt und einige Ideen die derzeit diskutiert werden.

Ein besonderer Fokus bildet hierbei die Rechtsform der GmbH.

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